Die Möglichkeit, den eignen Urlaub in der freien Natur mit idyllischen Panoramen weitab vom Großstadtstress mit der Freude am Radfahren zu kombinieren, ist nicht nur für erfahrene Radler ein ansprechender Gedanke. Doch sollten Sie sich, bevor eine größere Radtour begonnen wird, gut mit der Planung auseinandersetzen, damit der Urlaub gelingt.
Planen der Reiseroute
Am Anfang sollte die Reiseroute festgelegt werden. Es gibt in Deutschland aber auch in ganz Europa einige ansprechende Fernradwege. Der Europäische Radfahrverband hat ein Netz von momentan 16 Fernradwegen erstellt und viele davon sind für Urlauber interessant. Der längste dieser Radwege ist der Nordseeküstenweg mit einer Länge von 6000 Kilometern. Die meisten dieser EuroVelo genannten Routen werden von den meisten Radfahrer nur in bestimmte Etappen befahren, was aufgrund deren Längen nicht verwundert.
Eine der beliebteren Etappen ist der Dolomitenabschnitt der Sonnen-Route (EuroVelo 7) und wer sich in Südtirol auskennt, weiß, warum diese Faszination begründet ist. Die Dolomiten versprühen Alpencharme und gehen nahtlos in die mediterraner geprägten Bereiche Südtirols über. Und auch abseits des EV 7 gibt es für den Radfahrer einige Angebote, wie zum Beispiel geführte Mountainbiketouren mit geschulten Guides, welche Ihnen die besten Aussichten auf die Dolomiten und auf kristallklare Bergseen zeigen können oder Sie fahren durch den Naturpark Puez-Geisler um das Panorama des Peitlerkofels genießen zu können. Doch egal ob als Zwischenstopp einer Radtour oder für einen längeren Aufenthalt, für den perfekten Bikeurlaub in den Dolomiten gibt es eine vielfältige Auswahl attraktiver Bikehotels.
Damit Sie bei einer Radtour nicht kalt erwischt werden und nur eine geringe Auswahl an überteuerten Zimmern vorfinden, lohnt es sich, die Unterkunft vorab zu buchen. Gerade wer noch wenig Erfahrung mit Langstreckentouren hat, sollte die Strecken deshalb etwas kürzer gestalten, besonders wenn Sie mit den klimatischen Bedingungen vor Ort oder dem Höhenprofil noch nicht vertraut sind.
Haben Sie eine Route ausgewählt und Ihre Übernachtungen gebucht, stellt sich noch die Frage der An- und Abreise. Hier bieten sich Zug oder ein Fernbus mit Radträgern an. So sind Sie im Gegensatz zum Auto nicht gezwungen, den gleichen Start und Endpunkt zu haben. Zu beachten ist, dass Sie sowohl bei der Busfahrt als auch bei der Bahnreise vorher Ihre Fahrradstellplätze reservieren sollten, um eine Mitnahme zu garantieren.
Was Sie vorab bei Ihrem Rad überprüfen sollten
Wenn der Reisebeginn näher rückt, sollte damit begonnen werden, den Zustand ihres Fahrrads zu überprüfen. Als Erstes sollten Sie Ihr Rad gründlich reinigen und danach den Rahmen auf Risse und Rost überprüfen.
Prüfen Sie danach, ob Ihre Bremsbeläge noch ausreichend sind. Das erkennen Sie anhand der Indikatorlinie auf den Bremsklötzen. Sollte Ihr Fahrrad hydraulische Bremsen haben, drücken Sie die Bremse und achten auf folgende Faktoren:
- Der Hebel lässt sich komplett durchziehen
- Der Druckpunkt ist schlecht
- Die Bremskraft lässt sich nicht ideal justieren
Wenn einer der 3 genannten Punkte zutrifft, sollten Sie unbedingt eine Werkstatt aufsuchen.
Überprüfen Sie danach, ob Ihre Schaltung sich problemlos bedienen lässt und keine untypischen Geräusche von sich gibt.
Sollten Ihre Bremsen oder Schaltung nicht einwandfrei funktionieren, wenden Sie sich ggfs. an einen Fachmann.
Eine Inspektion der Kette mithilfe eines Kettenverschleißmessers ist ebenfalls zu empfehlen.
Abschließend prüfen Sie, ob Ihre Fahrradbeleuchtung funktioniert und ob alle Reflektoren vorhanden sind. Haben Sie diese Punkte abgehakt, steht Ihrem Radurlaub nichts mehr im Wege. Zur Sicherheit sollten Sie aber auch auf eine Panne vorbereitet sein und Notfallwerkzeug mit sich führen.
Wie Sie richtig packen
Dies ist nun der Moment, sich Gedanken über das Gepäck zu machen. Für eine kurze Radtour kann sich vielleicht noch mit einem Rucksack beholfen werden. Bei einer mehrtägigen Fernradtour ist dies aber eher hinderlich, da es Ihren Rücken zusätzlich beansprucht. Die Alternativen sind Fahrradtaschen oder ein Fahrradanhänger. Eine Lenkertasche kann ihnen als Aufbewahrungsort für Gegenstände dienen, welche Sie schnell griffbereit haben wollen.
Achten Sie beim Packen darauf, nur das Nötigste mitzunehmen, schließlich – je geringer das Gepäck, um so leichter radelt man. Nehmen Sie aber auf jeden Fall Kleidung für die ortsüblichen Wetterlagen mit, damit Sie nicht von Gewittern oder plötzlich eintretender Hitze oder Kälte überrascht werden sowie eine Sonnenbrille und Sonnenschutz. Auch ein Erste Hilfe Set, ein Taschenmesser, eine Taschenlampe und eine Karte der Umgebung sollten Sie für den Fall der Fälle mitnehmen. Selbstverständlich sollten Sie an eine Trinkflasche und an ausreichend Verpflegung denken.
Obwohl es in Deutschland und vielen anderen Ländern keine Helmpflicht gibt, ist der Schutzhelm doch ein essentielles Hilfsmittel, um schlimmste Verletzungen zu verhindern und sollte deshalb zu Ihrer Ausstattung gehören.
Wer diese Schritte bei der Vorbereitung befolgt, kann nun in dem Wissen die dringlichsten Risiken minimiert zu haben, seine Fahrradtour starten. Achten Sie während der Tour darauf, genug zu trinken und regelmäßig Pausen einzulegen und Sie werden Ihre Radtour als vollen Erfolg in Erinnerung behalten können.