Sachwortregister

Ahead-Set-System: Bauform eines Lenkkopflagers, das in Verbindung mit speziellen Vorbauausführungen verwendet wird. Gabeln für Ahead-Set haben gewindelose Schäfte und sind dadurch sicherer.

Bruchdehnung: Maß der plastischen Verformbarkeit eines Werkstoffs. Im Versuch wird ermittelt, um wie viel Prozent seiner ursprünglichen Länge ein Stab gestreckt werden kann, bevor er zerreißt.

Cantileversockel: Spezialsockel für o.g. Bremse, sind üblicherweise an den Gabelscheiden oder Sitzstreben angelötet/angeschweißt. Umgangssprachlich auch als „Cantisockel“ bezeichnet. Die selben Sockel dienen auch der Aufnahme von V-Brakes. Allerdings ist dann ein anderer Sockelabstand erforderlich.

Carbon: Wörtlich Kohlenstoff. Unter dem Kürzel „Carbon“ wird aber meistens der Faserverbundwerkstoff kohlefaserverstärkter Kunststoff (CFK) verstanden.

CFK: Kohlefaserverstärkter Kunststoff. CFK besteht aus zwei Komponenten: der Kohlefaser (chemisch: lange Kohlenstoff-Ketten) und dem Grundwerkstoff, der Matrix. Meist handelt es sich hierbei um Kunstharz (Epoxidharz), es werden aber auch vermehrt Thermoplaste als Matrix eingesetzt. Die Kohlefasern sind extrem dünn (Durchmesser ca. 0,007mm) und weisen in Faserrichtung eine außerordentlich hohe Zugfestigkeit auf. Da sie aber ansonsten sehr empfindlich und auch nicht formstabil sind, benötigen sie die Matrix, in die sie „eingebettet“ werden.

Chrom-Molybdän-Stahl: technische Kurzform = CrMo-Stahl, umgangssprachlich oft Chromoly-Stahl genannt. CrMo-Stahl ist ein Sammelbegriff für eine große Zahl verschiedener Stahllegierungen. Bei allen handelt es sich um Legierungen, bei denen neben Eisen und Kohlenstoff u. a. geringe Mengen der Metalle Chrom (ca. 0,9 -1,2 %) und Molybdän (ca. 0,15 – 0,3 %) enthalten sind. Je nach Zusammensetzung,  den evtl. vorhandenen weiteren Legierungspartnern, einer Wärmebehandlung oder Kaltverfestigung können Zugfestigkeiten zwischen 700 und 1400 N/mm² erreicht werden.

Chrom-Nickel-Stähle: auch „Nirosta“ oder „Edelstahl rostfrei“ genannt, die Abkürzung lautet CrNi-Stahl. Auch hier handelt es sich um einen Oberbegriff für diverse nicht rostende Stahllegierungen (festgelegt in DIN 17440). Ein typischer Vertreter ist der sog. „V2 A“-Edelstahl mit einem Chromanteil von 18 % und 9 % Nickel. In unbehandeltem Zustand ist diese CrNi-Stahlsorte allerdings von geringer Festigkeit. Erst durch einen Prozess der Kaltverfestigung (Walzen, Ziehen) können dann Zugfestigkeiten von etwa 1000 N/mm² erreicht werden.

Dauerfestigkeit: Fähigkeit eines Bauteils, dynamische Beanspruchungen über einen beliebig langen Zeitraum zu überstehen. An Fahrradteilen ist besonders die wechselseitige, schwingende Belastung von Bedeutung. Je nach Material werden verschiedene Anzahlen notwendiger Lastspiele vorausgesetzt, die ein Bauteil zu überstehen hat, um dauerfest zu sein (Stahl: 7 Millionen, Alu: 1 Milliarde Lastspiele).

Dämpfung: bremst Schwingungen, wandelt Schwingungsenergie hauptsächlich in Wärme um.

DIN: Deutsches Institut für Normung

Elastizität: ist die Fähigkeit sich unter Last zu verformen und wieder in den Ausgangszustand zurückkehren.

Elastizitäts-Modul: Kurzform = E-Modul, er ist das für jeden Werkstoff typische Maß für die Verformung unter Last.

Eloxieren: elektrisches Oxidieren von Aluminium. Eloxieren erzeugt eine gegen chemische Einflüsse weitgehend widerstandsfähige Schicht. Sie ist elektrisch nicht leitend und gut einfärbbar. Ein anderes Wort für denselben Vorgang ist Anodisieren.

Ergonomie: ist die Wissenschaft von der Anpassung von Geräten und Arbeitsprozessen an den Menschen. Grob vereinfacht könnte man ergonomisch auch mit  „körperbezogen“ übersetzen.

Feinguss: Verfahren zur Herstellung besonders hochwertiger Rahmenbauteile, wie Ausfallenden und Muffen. Mit diesem auch als „Microfusion“ bezeichneten Verfahren lassen sich besonders maßgenaue, dünnwandige (Muffen) und porenfreie, daher sehr belastbare Teile in beliebigen Formen herstellen.

Festigkeit: ist eine allgemeine Aussage über die Beständigkeit (z. B. Zerreißfestigkeit) eines Materials/Körpers. In der Technik  werden differenzierte Begriffe wie Zug-, Scher-, Biegewechsel-, Dauerfestigkeit usw. benutzt.

Fügen/Fügetechnik: Fügetechnik: Verbinden/Verbindungstechnik, z. B. Schweißen, Löten, Kleben.

Fully: Ein Begriff aus dem Englischen, der eine Abkürzung für Full Suspension Bikes ist. Fullies sind  also Fahrräder sowohl mit  Vorderrad- als auch Hinterradfederung.

Härte: ist der Widerstand eines Werkstoffs, den er dem Eindringen eines härteren Körpers entgegensetzt.

Kerbwirkung: Einschnittstellen (z.B. Kratzer) in einem beanspruchten Körper führen zu Spannungsverdichtungen/-Spitzen, die wiederum zu Überlastungen und in deren Folge zum Riss und schließlich zum Bruch führen.

Konus, konisch: Kegel/kegelförmig.

Kontaktkorrosion: Haben zwei unterschiedlich „edle“ Metalle Kontakt, kommt es im Bereich der Berührungsstelle oder bei Anwesenheit elektrisch leitfähiger Substanzen zur Oxidation des unedleren Partners.

Korrosion: chemische Reaktion von Metallen, bei Stahl auch „Rosten“ genannt.

Kraftfluss:  übliche Bezeichnung für den Spannungsverlauf innerhalb eines Bauteils. Für den optimalen Kraftfluss ist eine belastungsgerechte Formgebung von großer Bedeutung, bei der abrupte Übergänge vermieden werden. Ein positives Beispiel hierfür sind Pedalachsen.

Laufrad: Ein Laufrad ist die zusammen mit der Nabe eingespeichte Felge plus Bereifung.

Laminieren: Fasergewebe und Kunststoff (meist mit Epoxidharz) lagenweise auftragen.

Leichtbau: ausführliche Erläuterungen unter Leichtbau >>

Moment bzw. Drehmoment: Der Betrag des (Dreh-)Moments ist die belastende Kraft mal dem Hebelarm, an dem sie wirkt.

MTB: Mountainbike (geländegängiger Fahrradtyp)

Oversize: Übermaß/Übergröße, bezogen auf die Rohrdurchmesser bzw. Rohrdimension.

Scherbeanspruchung: liegt vor, wenn ein Bauteil vergleichbar der Wirkung einer Schere belastet wird.

Spaltkorrosion: Durch Anreichern korrosiver Medien (z. B. Salz und sauerstoffhaltigem Wasser) in Ritzen/Nischen entstehende Korrosion, die schnell zu Lochfraß (also zu Korrosion in die Materialtiefe) führt.

Spannungsspitzen: Wird ein Bauteil mit einer Kraft z. B. in die Länge gezogen, dann entsteht im Innern des Körpers eine Zugspannung . Diese Spannung kann das Bauteil am ehesten „verkraften“, wenn seine Formgebung belastungsgerecht und ohne krasse Übergänge gestaltet ist. Ansonsten ergeben sich an diesen Stellen (z.B. plötzliche Veränderung im Durchmesser einer Achse oder Welle) besonders hohe Spannungen, eben gefährliche Spannungsspitzen.

Spannungsrisskorrosion: entsteht durch mechanische Spannungen und ein örtlich wirkendes Korrosionsmedium. Frisst sich tief ins Material.

Sprödbruch: ist eine besonders gefährliche Form des Materialversagens, da er sich nicht durch bemerkbare Verfomung ankündigt.

Steifigkeit: ist das Gegenteil von Elastizität, sie bezeichnet den Widerstand, den ein Körper seiner Verformung entgegensetzt.

Sicherheitsreserven: ausführliche Erläuterungen unter Leichtbau >>

Torsion: Verdrehung, Belastung in Drehrichtung.

Versatz: Unter dem Versatz einer Gabel versteht man den kürzesten Abstand zwischen den Ausfallenden und der gedachten Verlängerung des Gabelschaftrohres.

Wälzlager: Lager, in denen so genannte Wälzkörper (Kugeln, Kegel oder Walzen) bewegt werden.

Zugfestigkeit: siehe Festigke