Fahrradtypen im Vergleich

Der optimale Radtyp für Sie

Fahrradfahren liegt voll im Trend und vielleicht spielen auch Sie mit dem Gedanken, sich dieser Entwicklung anzuschließen. Zur Umsetzung dieser guten Idee ist die Anschaffung eines Fahrrads erforderlich. Auf den ersten Blick scheint das kein Problem zu sein. Doch schon beim ersten Besuch eines Fahrradgeschäftes sehen Sie sich mit einem höchst vielfältigen Angebot konfrontiert und es wird deutlich, dass Fahrrad nicht gleich Fahrrad ist. Das Erstbeste nehmen und los radeln ist offenbar nicht zielführend.

(Foto: Pixabay.com, © yorgunum, CC0 1.0)

Qual der Wahl in Sachen Fahrradtypen 

In der Tat ist im Laufe der Fahrradgeschichte die Typenvielfalt vor allem in den letzten fünfzig Jahren stetig gewachsen. Zwar gehört der einfache Drahtesel auch noch dazu – jedoch spielt das einst allgemein übliche Standardmodell heutzutage lediglich eine marginale Rolle. Stattdessen hat ein Differenzierungs- und Spezialisierungsprozess stattgefunden, der immer neue Spezialtypen für die unterschiedlichsten Zwecke und Anwendungen hervorgebracht hat.

Historisch war der erste Schritt zur Differenzierung die Entwicklung des speziellen Rennrades mit besonders geringem Gewicht und schmalen Reifen. Mit Hilfe dieser speziellen Konfiguration sollen die Rennfahrer möglichst hohe Geschwindigkeiten erzielen. Als weitere, höchst prägnante Differenzierung ist das Mountainbike zu nennen, bei dem es obendrein noch weitere Differenzierungen gibt. Auf der anderen Seite haben wir das Citybike, das dem traditionellen Drahtesel noch am ähnlichsten ist. Im Unterschied zu letzterem kommt das Citybike jedoch meist mit Gangschaltung daher. Citybikes gibt es auch zum Zusammenklappen, sollten jedoch nicht mit den klassischen Klapprädern verwechselt werden. Außerdem sind mit den Trekkingbikes Modelle auf dem Markt zu finden, die über mehr oder weniger breit angelegte Allrounder Fähigkeiten verfügen. Im Zuge der neuesten technischen Entwicklung sind die verschiedensten Fahrradtypen obendrein auch mit elektrischem Antrieb zu bekommen.

Logisch, dass sich bei dieser Vielfalt der Fahrradtypen beim Kauf eines neuen Rades die berüchtigte Qual der Wahl einstellt. Diese wird noch vergrößert im Hinblick auf die gewaltige Bandbreite der Preise, die für ein Fahrrad zu zahlen sind. Da sind einerseits Räder für 150 Euro zu finden – andererseits aber auch Exemplare, die nicht nur 1.000, sondern gar 10.000 Euro kosten können. Stolze Summen, die sich kaum aus der Portokasse heraus begleichen lassen. Da stellen sich potentielle Interessenten schon die Frage, ob sie sich mit einem einfachen Modell begnügen müssen oder vielleicht ein hochwertigeres Fahrrad mit einer Finanzierung günstig erhalten können. Schließlich wird diese zielführende Methode beim Kauf anderer Produkte seit langem angewandt. Daher könnte sie auch für den Erwerb eines besseren Bikes in Erwägung gezogen werden.

 

Fahrradtyp in Bezug auf die Nutzung wählen

Doch zunächst geht es um die Frage, welcher Fahrradtyp es überhaupt sein soll. Diese Frage müssen Sie wirklich ernst nehmen und sorgfältig erörtern, damit Sie nach dem Kauf mit dem gewählten Fahrrad auch zufrieden und glücklich sind. Kaufen Sie also nicht unüberlegt und spontan ein Hightech Mountainbike, nur weil es toll aussieht – und ignorieren Sie nicht gleich die verschiedenen Citybikes, nur weil diese vermeintlich simpel daher kommen. Schließlich kann dieser scheinbar so einfache Fahrradtyp in Bezug auf die vorgesehene Nutzung genau der passende sein. Umgekehrt ist für Touren über Stock und Stein sicherlich ein Mountainbike erforderlich. Doch für Fahrten in der Stadt ist es eher ungünstig oder in Bezug auf die StVO möglicherweise sogar unzulässig. Und was wollen Sie mit einem filigranen Rennrad anfangen, wenn Sie vor allem Einkäufe transportieren wollen. Gepäckträger haben Rennräder nämlich normalerweise nicht und sie sind – ähnlich wie Mountainbikes – nicht StVO-kompatibel. Jedoch spielen Rennräder im Alltag- und Freizeitbereich eher eine geringe Rolle – Mountainbikes jedoch schon.

 

Ausstattung und Nutzen der gängigen Fahrradtypen

Einige Aspekte der aktuell gängigen Fahrradtypen haben wir schon angesprochen. Damit Sie aber eine gute Grundlage bei der Suche nach dem für Sie perfekten Fahrradtyp haben, wollen wir uns im folgenden etwas ausführlicher mit Ausstattungsdetails und Nutzungseigenschaften befassen. Gehen Sie bei der Wahl des Fahrradtyps am besten von der vorgesehenen Nutzung aus und schauen Sie dann, ob das jeweilige Modell tatsächlich über die entsprechenden Eigenschaften und Ausstattungsdetails verfügt.

Citybikes –

Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei Citybikes um Räder, die vor allem für Fahrten auf städtischem Pflaster geeignet sind. Sie entsprechen auf jeden Fall der StVO und sind daher verkehrssicher.

  • Ausstattung: Citybikes verfügen entsprechend der StVO über Vorder- und Rücklicht sowie Klingel und Bremsen – meist auch Rücktrittbremsen. Hinsichtlich Schaltung sind häufig nur drei, im Höchstfall sieben Gänge vorhanden. Es gibt sogar nach wie vor Modelle ganz ohne Schaltung. Außerdem gehören Schutzbleche zur Ausstattung sowie Gepäckträger und meist auch ein Korb. Dei gängigen Modelle sind mit 28-Zoll Rädern versehen.
  • Nutzungseigenschaften: Citybikes sind sehr praktische Räder, die sich für alle Fahrten eignen, die Sie in der Stadt unternehmen wollen. Das können Fahrten zur Arbeit, zur Schule oder zur Uni sein. Des Weiteren eignen sich Citybikes sehr gut als Einkaufsräder. Im Rahmen städtischer Verhältnisse haben sie sich inzwischen durchaus zu einer umweltfreundlichen, gesunden und energiesparenden Alternative zum Auto entwickelt.
  • Individueller Nutzen: Ein Citybike könnte für Sie der perfekte Radtyp sein, wenn es Ihnen vor allem um den alltäglichen, praktischen Gebrauch geht. Sie können quasi alles an städtischen Fahrten damit absolvieren und auch mal einfach so zum Spaß ein paar Spazierrunden um die Häuser drehen. Außerdem lassen sie sich einfach handhaben und im Fall des Falles problemlos reparieren. Im Übrigen spricht der verhältnismäßig niedrige Preis für diesen Typ, was insbesondere für Einsteiger ein wichtiges Argument sein dürfte. Sportliche Ambitionen können damit aber nicht befriedigt werden.

Mountainbikes –

Während Citybikes sich mit einer verhältnismäßig einfachen Grundausstattung zufrieden geben, sind Mountainbike eher im Hightech Segment unterwegs. Aber bitte aufpassen – viele Modelle verzichten aus sportlichen Gründen auf wesentliche, von der StVO geforderte Details. Es gibt im Übrigen nicht nur das eine Mountainbike, sondern in Anpassung an die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten entsprechend konstruierte Typen.

  • Ausstattung: Mountainbikes zeichnen sich durch zahlreiche Ausstattungsvarianten in Abhängigkeit von dem Verwendungszweck aus. Allen Typen gemeinsam ist aber der sportliche Charakter der Ausstattung. So wird auf einen möglichst leichten und dennoch robusten Rahmen Wert gelegt. Diese sind entweder aus Alu oder Carbon. Des Weiteren besitzen Mountainbikes Kettenschaltungen mit mindestens 21 Gängen sowie Scheibenbremsen. Die Geländegängigkeit wird durch Profilreifen erzielt, die meist auf 26-Zoll Felgen montiert sind. Heutige Mountainbikes sind mit Federungs- und Dämpfungssystemen ausgestattet. Da es sich um Sportgeräte handelt, wird auf Komponenten wie Klingel, Beleuchtung und Schutzbleche verzichtet.
  • Nutzungseigenschaften: Mountainbikes eignen sich grundsätzlich für Fahrten im Gelände, das gern auch unwegsam sein kann. Downhilltyen sind vor allem für Schuss- und Slalomfahrten vom Berg herab gedacht. Ein vollgefedertes All Mountainbike hingegen punktet mit vielfältigen, sogar touristischen Einsatzmöglichkeiten zwischen Flachlandtrails und Gebirgstouren. Marathonmodelle dieser Art wiegen zwischen 10 und 14 Kilo.
  • Individueller Nutzen: Wenn Sie gern mit dem Rad im Gelände unterwegs sind, dürfte ein Mountainbike für Sie der passende Radtyp sein. Natürlich müsse Sie entscheiden, ob es Ihnen um die blitzschnelle Schussfahrt geht oder eher um Touren im Gelände. In letztrem Fall ist natürlich ein All Mountainbike zu empfehlen. Ein solches wäre auch für alle empfehlenswert, die bisher nie ein Mountainbike gefahren haben. Sollten Sie mit dem Mountainbike im öffentlichen Straßenverkehr fahren wollen, müssen Sie unbedingt die von der StVO geforderten Komponenten wie Klingel und Licht nachrüsten.

(Foto: Pixabay.com, © FabricioMacedoPhotos, CC0 1.0)

Trekkingbikes –

  • Trekkingbikes wurden ursprünglich von den Mountainbikes abgeleitet und zwar in Bezug auf weniger anspruchsvolle Geländetouren. Inzwischen haben sie sich jedoch durchaus als Allrounder etabliert und damit ihr ganz spezielles Image erhalten.
  • Ausstattung: Trekkingbikes sind normalerweise mit allen Komponenten versehen, die von der StVO für den Verkehr auf öffentlichen Straßen vorgeschrieben sind. D. h., Klingel, Licht, Reflektoren sind vorhanden. Auch Schutzbleche und Gepäckträger gehören meist zur Ausstattung. In der Regel ist dieser Typ mit Scheibenbremsen und Kettenschaltung versehen. Es gibt aber auch Modelle mit Nabenschaltung. Eher leicht profilierte Reifen auf 28er Felgen gehören auch dazu.
  • Nutzungseigenschaften: Dieser Radtyp kann sowohl für Fahrten in der Stadt wie auf Schotter- und Waldwegen benutzt werden. Selbst im unwegsamen Gelände lässt er sich handhaben – jedoch nicht im sportlichen Sinne. Trekkingbikes sind reisetauglich, robust und lassen sich verhältnismäßig leicht reparieren. Außerdem sind sie aufgrund der passenden Ausstattung für öffentliche Straßen zugelassen.
  • Individueller Nutzen: Wenn Sie einen Radtyp suchen, der sich vor allem durch vielseitige Verwendung auszeichnet, dann fahren sie am besten mit einem Trekkingbike. Natürlich können Sie damit keine Downhillfahrten absolvieren und auch kein Radrennen gewinnen. Doch  können Sie mit diesem Radtyp während Ihrer Touren gepflasterte Straßen verlassen und im Offroad-Bereich weiter fahren. Das betont praktische Modell lässt sich für die alltäglichen Einkaufsfahrten ähnlich gut verwenden wie fürs Reisen. Schließlich verkraftet dieser Radtyp einiges an Gepäck. Wenn Sie ein Trekkingbike besitzen, brauchen Sie sich für die Stadt kein spezielles Citybike anschaffen und fürs Gelände auch kein All-Mountain Modell.

 

Elektrisch unterwegs?

Die genannten Radtypen gibt es auch mit elektrischen Antrieben. Diese erleichtern natürlich das Fahren – man muss selber weniger powern. Wenn Sie gern im Sattel eines Fahrrades auf Reisen gehen, könnten elektrifizierte Trekking- oder Reiseräder interessante Alternativen zu den mit reiner Muskelkraft bewegten sein. Auf alle Fälle können Sie damit längere Strecken zurück legen, sodass auch fernere Reiseziele per Rad erreichbar sind.

(Foto: Pixabay.com, © olivermann, CC0 1.0)