Ein bislang am Fahrrad uninteressierter Mensch mag aus dem Staunen kaum noch herauskommen. Scheinbar gibt es ein Rad für jeden Wochentag, natürlich aufgeteilt in das Geläuf. Aber welches Rad benötigt ein Fahrer, der einfach nur radeln möchte, ohne sich großartig Gedanken über das Geläuf, Untergründe oder Strecken zu machen? Ein echtes Allround-Bike ist nun gefragt. Aber gibt es das und wie lässt es sich finden?
(Abbildung 1: Trekking-Bikes sind perfekte Allround-Räder, da sie sich sowohl für den Stadtverkehr als auch für einige Geländetouren eignen. Bildquelle: @ Febiyan / Unsplash.com)
- Das Trekking-Rad
Mit den Augen eines Laien betrachtet ist das Trekkingbike ein Fahrrad, das aus allen möglichen Typen zusammengeschustert wurde. So ist es auf der Straße fix, im Gelände keine Todsünde und für alles dazwischen taugt es auch. In der Tat ist der Anspruch der Hersteller, ein Rad für möglichst viele Gelegenheiten zu generieren. Das Trekkingrad vereint Touren- und eine leichte Form des Mountainbikes und bietet Nutzern etliche Vorteile:
- Straßenverkehr – Trekkingräder sind meist auf die Normen des Straßenverkehrs abgestimmt. Allerdings sollten sich Nutzer dennoch informieren, ob alle Regularien beachtet wurden. Anderenfalls kann es teuer werden (Reflektoren, Licht).
- Gelände – ein Trekkingrad quittiert den Dienst nicht gleich mit einer Acht oder einem Platten, wenn der Weg mal uneben wird. Abseits der asphaltierten Wege können Radfahrer damit mühelos fahren. Das bedeutet aber nicht, dass mit einem Trekkingbike die Mountainbikepiste hinuntergefahren werden sollte.
- Gepäck – die meisten Trekkingräder verfügen nicht nur über einen Gepäckträger mit hinterem Schutzblech, sie ermöglichen es auch, Trekking-Fahrradtaschen zu befestigen. Für längere Touren sind sie damit perfekt geeignet. Dank der Befestigungsmöglichkeiten ergibt sich auch die Chance, den Fahrradanhänger mitzunehmen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Trekkingrad für all diejenigen geeignet ist, die sich auch mal sportlich betätigen wollen, ohne aber sich auf das Rennrad- oder Geländefahren zu versteifen. Die Robustheit des Rades erlaubt es, sich zwischendurch mal auszuprobieren, doch auch die Dämmerung macht dem Fahrvergnügen keinen Strich durch die Rechnung, da die Räder (zumeist) straßenverkehrstauglich sind. Diesbezüglich müssen Radfahrer jedoch genau hinschauen. Händler wie das Radhaus zeigen hier stets gut ausgestattete Modell, die am Ende keine Wünsche offenlassen.
- Das Citybike
Vom reinen Grundsatz her könnte das Citybike als »Hollandrad« bezeichnet werden. Allerdings gibt es beim Citybike heute markante Abstufungen, die wiederum die Nutzung einschränken können:
- Normales Citybike – das ist das ganz gewöhnliche Hollandrad, teils auch als Damenfahrrad oder normales Fahrrad bezeichnet. Es hat keine besonderen Vorzüge, besitzt aber einen Gepäckträger, ist relativ leicht und ist straßenverkehrstauglich.
- Modernes Citybike – die Bikes sind eigentlich den Klapprädern nachempfunden. Zumindest lassen sie sich oft zusammenklappen oder verkleinern. Das macht sie ideal im Berufsalltag, denn in der Bahn lassen sie sich schnell mitnehmen. Diese Besonderheit macht sie allerdings anfällig. Allzu buckelige Pisten schaffen sie nicht. Dafür gibt es die Varianten auch mit elektrischem Motor.
- Klapprad – das ist ein absolut typisches Citybike. Meist besitzt es die notwendigen Beleuchtungsmittel, ansonsten ist es aber ein herkömmliches Rad. Dafür lässt es sich gut verstauen und transportieren.
Ein Citybike ist für eine ganz normale Radtour auf asphaltierten oder relativ ebenen Wegen absolut geeignet. Spezialfälle lassen sich mit ihnen jedoch nur schwer überbrücken. Dafür trumpfen sie mitunter im Alltag auf, denn ein klappbares Bike ist in der Bahn leicht und kostengünstig mitzunehmen. Übrigens basieren viele der E-Bikes auf den normalen Citybikes: Auch sie orientieren sich an recht ebenen Pisten ohne besondere Hürden und zielen auf die Alltagsnutzung ab.
Gerade die klappbaren Räder sind im Alltag optimal. Meist gelten sie zusammengeklappt während des Transports nicht einmal als Fahrrad. Mehrkosten bei der Bahn- oder Busnutzung fallen somit nicht an, sofern sie zusammengeschoben sind.
- Das Mountainbike
Dieses Fahrrad ist selbst in der elektrischen Variante ein Sonderfall. Der Geländeaspekt ist hier deutlich, denn Mountainbikes werden selten in der Stadt genutzt, sondern speziell auf unbefestigten Pisten gefahren. Dies schließt die Stadtnutzung nicht aus, doch sind diesbezüglich bestimmte Punkte zu beachten:
- Straßenverkehrsordnung – sie legt fest, wie ein Rad beleuchtet ist. Echte Mountainbikes besitzen beispielsweise kein Schmutzfangblech samt Befestigung am Hinterrad. Somit ist die hintere Beleuchtung nicht gegeben, sondern muss notfalls nachgebessert werden. Auch die sonstige Beleuchtung samt Reflektoren ist beim Mountainbike nicht stets in der Grundausstattung dabei. Während der Dämmerung oder Nacht darf so ein Rad nicht auf der Straße genutzt werden.
- Fahrkomfort – das Mountainbike ist besser gefedert als andere Räder. Das erhöht den Komfort im Gelände, ist im Alltag aber schwierig. Gerade die fehlenden Schmutzbleche verhindern es, auch nur bei Regen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren: Das Wasser auf der Straße wird vom Reifen aufgeworfen und endet am Rücken des Fahrers.
Für den typischen Alltagsfahrer ist das Mountainbike eher weniger geeignet. Schon die fehlende Straßensicherheit erschwert die tägliche Nutzung. Wer allerdings gerne im Gelände fährt und sich auch mal abseits der Pisten bewegt, der ist mit diesem Rad bestens unterwegs. In der elektrischen Variante sind auch Touren auf Berge mühelos möglich: Der Fahrer strampelt mit Motorunterstützung den Berg hoch und genießt schließlich erholt die rasante Abfahrt. Eine Besonderheit beim Mountainbike sind nicht nur die breiten und stabilen Reifen, sondern auch der Rahmen. Dieser ist weitaus breiter und stabiler als bei anderen Fahrrädern. Mitunter eignen sich Mountainbikes somit auch für schwere Menschen, die auf normalen Citybikes Probleme haben.
(Abbildung 2: Das Mountainbike legt den Fokus eher auf Geländetouren und ist nicht immer mit allem ausgestattet, was es für das Fahren auf der Straße benötigt. Das gilt insbesondere für die Beleuchtung. Bildquelle: @ Adam Stefanca / Unsplash.com)
Fazit – Fahrräder sind vielseitig
Es gibt nicht das eine Fahrrad. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welches Gefährt für ihn geeignet ist. Während Citybikes in Großstädten und reine Mountainbikes im Gelände auftrumpfen, vereint das Trekkingbike die Vorteile dieser Radtypen in einem Rahmen. Wichtig ist nur, stets auf die Verkehrstauglichkeit zu achten. Ist das Rad nicht korrekt beleuchtet, so sind die Bußgelder auffällig, was sich mitunter auf den Führerschein auswirken kann, wenn Verfehlungen zu häufig auftreten. Fast jedes Rad gibt es mittlerweile auch mit E-Motor. Dieser erlaubt gerade körperlich eingeschränkten Personen eine höhere Reichweite und ein verbessertes Fahrgefühl.
Bildquellen:
Unsplash.com – Adrien Vajas – https://unsplash.com/photos/o3_3a_EyNnY
Unsplash.com – Wayne Bishop – https://unsplash.com/photos/7YUW7fvIYoQ